Exkursion zur Pflanzenernährung und Düngung

Professor Dr. Klaus Dittert leitete am 12. und 13. Juni 2019 eine Exkursion zu verschiedenen Forschungsprojekten in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Rund 30 Studierende der Abteilung Pflanzenernährung und Ertragsphysiologie an der Universität Göttingen nahmen teil. Sie gewannen eine Fülle wertvoller Einblicke in die Forschung zur Düngung und Pflanzenernährung. Unter anderem stellten Juniorprofessorin Dr. Merle Tränkner und Dr. Paulo Cabrita einen Feldversuch des IAPN in Ahlten bei Hannover vor.

Erstes Exkursionsziel war die Forschungsstation Hanninghof des Düngemittelherstellers Yara in Dülmen. Dort wurden den Teilnehmenden verschiedene Forschungsprojekte vorgestellt. Der Fokus dieser Projekte liegt auf der Entwicklung innovativer Düngesysteme. Besonders berücksichtigt wird dabei die Verbesserung von Wasser- und Stickstoffnutzungseffizienz bei gleichzeitigem Umweltschutz mittels nachhaltiger landwirtschaftlicher Verfahren.

 

Düngung, Grundwasserschutz und ressourceneffiziente Bewässerung

Feldtag der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen in Hamerstorf (Foto: Dittert)

(Foto: Dittert)

 

Am zweiten Exkursionstag stand zunächst der Feldtag der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen in Hamerstorf bei Uelzen auf dem Programm. Die Studierenden informierten sich hier vor allem über Forschungsergebnisse zur grundwasserschutzorientierten Gestaltung der Fruchtfolge. Bodenkundler der LWK zeigten zudem die besonderen Eigenschaften der vorwiegend sandigen Böden dieser Region auf. Zur Anschauung diente ein ca. 1,5 m tiefes Bodenprofil. Außerdem wurden wassersparende Beregnungssysteme und ihre Wechselwirkung mit der Nährstoffeffizienz von Pflanzen reflektiert.

 

Feldversuch des IAPN in Ahlten

Anschließend besuchten die Teilnehmenden das Versuchsfeld des IAPN in Ahlten, um zu erfahren, wie pflanzenphysiologische Messungen auf dem Feld erfolgen. Der Feldversuch konzentrierte sich auf unterschiedlich gedüngten Weizen. Das Forschungsziel war, Veränderungen in der Fotosynthesekapazität, Pigmentzusammensetzung und Wassernutzungseffizienz bei verschiedenen Mg-Konzentrationen im Boden zu untersuchen. Bevor die Messungen demonstriert wurden, erklärten Merle Tränkner und Paulo Cabrita den Hintergrund des Versuchs und die damit verbundenen pflanzenphysiologischen Prozesse.

Versuchsfeld des IAPN in Ahlten (Foto: Dittert)

(Foto: Dittert)

 

Wie der fotosynthetische Gaswechsel eines Blatts und des gesamten Pflanzenbestands gemessen wird, zeigte Christian Elm, Masterstudent am IAPN. Er bereitet zurzeit seine Masterarbeit auf der Basis von Daten vor, die auf diesem Feld gewonnen wurden.

 

Fernerkundung via Satellit

Fernerkundungsmethoden (Foto: Tränkner)

(Foto: Tränkner)

 

Paulo Cabrita – Wissenschaftler am IAPN – erläuterte, wie Fernerkundungsmethoden einschließlich Satelliten dazu beitragen können, Pflanzenstress auf dem Feld zu beurteilen. Er präsentierte Ergebnisse auf der Grundlage von Satellitenbildern des Feldes, auf denen differenzierte Vegetationsindizes wie der Chlorophyll-Index abgebildet sind. Darüber hinaus erklärte Paulo Cabrita, welche Pigmente in Pflanzen vorkommen, wie zum Beispiel in der Mohnblume in seiner Hand.

 

Bodenproben mit einem hydraulisch betriebenen Trailer

K+S-Versuchstechniker Thorsten Hanebut assistierte dem IAPN Team im Feldversuch. Er leitete die landwirtschaftlichen Arbeiten wie die Vorbereitung der Versuchsparzellen, die Düngung und Ernte. Am Tag der Exkursion stellte er den Teilnehmenden die Bodenbeprobung mit einem hydraulisch betriebenen Trailer vor. Im Gegensatz zur manuellen Beprobung erlaubt der hydraulische Probenehmer eine einfache und schnelle Entnahme bis in eine Bodentiefe von 90 cm. Das ist besonders wichtig bei größeren Versuchsanordnungen und bei Beprobungen im Sommer, wenn die Böden trocken sind.

„Es war eine sehr erfolgreiche Exkursion. Die Studierenden waren beeindruckt von der Fülle der interessanten Themen und Methoden“, sagt Klaus Dittert. Und Merle Tränkner ergänzt: „Es hat mir Freude gemacht, den Studierenden in der Praxis zu zeigen, wie Wissenschaft auf dem Feld betrieben werden kann.“

 

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