Johanna Marie Lass

Johanna Marie Lass ist seit Oktober 2023 als Doktorandin am IAPN beschäftigt. Ihr Promotionsprojekt trägt den Titel “Bedeutung der Stomataregulation und des Schwefelstoffwechsels in Abhängigkeit von Umweltfaktoren und Konsequenzen für die Nährstoffaufnahme über das Blatt”. Das Projekt befasst sich mit der Wirksamkeit der Nährstoffapplikation über das Blatt mit dem Schwerpunkt der stomatären Aufnahme von Blattdüngern.

 

Polare Substanzen wie Salze können zwei Wege von der Oberfläche von Blättern in das Blattgewebe hinein nehmen, einmal über die Kutikula, für welche das Modell der dynamischen Wasserporen aufgestellt wurde und weiterhin über die Stomata. Stomata gelten als nicht-infiltrierbar für Wassertropfen, aber es mehren sich Hinweise, die darauf hindeuten, dass Nährstoffe über dünne Wasserfilme entlang der Schließzellen in die Stomata hinein diffundieren können. Experimente zur Aufnahme von Blattdüngern beispielsweise mit Nanopartikeln zeigen die Bedeutung der Stomata für die Nährstoffaufnahme in das Blatt auf. Die Aufnahme von Blattdüngern ist höher, wenn mehr Stomata vorhanden sind. Im Gegensatz dazu wird in der gängigen Praxis eine Nährstoffapplikation in der Abenddämmerung bei hoher Luftfeuchte empfohlen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Stomata der C3- und C4-Pflanzen zumeist geschlossen. Benötigt wird eine Klärung der Bedeutung der Stomata für die Aufnahme von Nährstoffen über das Blatt unter Einbezug relevanter Umweltbedingungen. Daneben sind die physikalisch-chemischen Eigenschaften der Blattdünger selbst ein wichtiger Faktor, wenn es um die Effektivität der Nährstoffaufnahme geht. Nährstoffe wie beispielsweise Magnesium können als Salz mit einem Begleitanion wie beispielsweise Sulfat, Chlorid oder Nitrat auf das Blatt appliziert werden. Mit dem Fokus auf landwirtschaftlichen Kulturpflanzen soll die Effektivität verschiedener Salze im Sinne der Pflanzenernährung verglichen werden und eine phytohormonelle Wirkung in Bezug auf die Stomata beleuchtet werden.

Johanna Marie Lass absolvierte in den Jahren 2016 bis 2018 eine landwirtschaftliche Ausbildung auf zwei verschiedenen Betrieben in Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt. Anschließend erwarb sie im Zeitraum von 2018 bis 2023 ihre Bachelor- und Masterabschlüsse an der Georg-August-Universität Göttingen an der Fakultät für Agrarwissenschaften mit dem Studienschwerpunkt Nutzpflanzenwissenschaften.

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