Internationale Experten heben Bedeutung des Nährstoffs Magnesium für die Gesundheit von Pflanze, Mensch und Tier hervor
Pressemitteilung des IAPN vom 10.05.2012
Organisationsteam: Prof. Dr. Andreas Gransee, Prof. Dr. Ismail Cakmak, Dr. Andrea Rosanoff, Prof. Dr. Klaus Dittert
Mit mehr als 120 Teilnehmern aus 30 Ländern fand am 8. und 9. Mai 2012 das erste internationale Symposium zur Rolle von Magnesium als Nährstoff von Kulturpflanzen, in der Qualität von Nahrungsmitteln und in der menschlichen Gesundheit statt. Gastgeber war das an der Göttinger Georg-August-Universität beheimatete Institute of Applied Plant Nutrition – IAPN, das erst vor einer Woche feierlich eröffnet wurde. Organisiert wurde das Symposium in Zusammenarbeit mit der türkischen Sabanci Universität und dem auf Hawaii ansässigen Center for Magnesium Education und Research.
Das Symposium bildete den Auftakt zu einem intensiven und interdisziplinären Dialog der führenden Magnesium-Wissenschaftler weltweit. „Normalerweise treffen sich Pflanzenforscher, Tierernährer oder Mediziner auf ihren jeweiligen Fachkongressen“, so Prof. Dr. Klaus Dittert, wissenschaftlicher Leiter des IAPN und Mitorganisator des Symposiums. „Mit dem Symposium ist uns erstmals über Disziplinen hinweg ein sehr fruchtbarer Austausch über die Funktionen und Besonderheiten des Magnesiums gelungen.“
Die internationalen Referenten sowie die Teilnehmer des Symposiums möchten diesen Dialog nun fortsetzen und gemeinsam daran arbeiten, dass dem Element Magnesium in allen Disziplinen ein höherer Stellenwert beigemessen wird.
Magnesium hat zahlreiche elementare Funktionen im Organismus von Pflanze, Mensch und Tier. In der Pflanze ist Magnesium zum Beispiel essenziell für die Photosynthese, den Energiestoffwechsel und den Transport von Nährstoffen und trägt damit zur Verbesserung der Qualität und der Erntemenge bei. Bei Weidetieren ist eine Unterversorgung mit Magnesium besonders kritisch, führt dort zur sogenannten Weidetetanie, die auch tödlich verlaufen kann. In der Humanmedizin ist vielfach belegt, dass eine ausreichende Magnesium-Aufnahme das Risiko von Herz-Kreislauf-Krankheiten senkt. Doch werden in allen Disziplinen die genauen Mechanismen hinter diesen Befunden erst sehr langsam verstanden.
Magnesium in der Pflanzenernährung
Trotz seiner großen Bedeutung bezeichneten viele der Referenten aus dem Bereich der Pflanzenernährung Magnesium als ein „vergessenes Mineral“. Anders als zu den Nährelementen Stickstoff, Kalium oder Phosphor sei zu Magnesium in der Vergangenheit relativ wenig geforscht worden.
Die Wissenschaftler wollen in künftigen Projekten zahlreichen offenen Fragen zu Magnesium nachgehen. Dazu gehört insbesondere, wie Nutzpflanzen auch unter zunehmend schwierigen Bedingungen wie Hitze und Wasserknappheit gute Erträge erzielen können. In Anbetracht des Klimawandels, zunehmender Wasserknappheit und dem steigenden Nahrungsmittelbedarf einer wachsenden Weltbevölkerung mit veränderten Ernährungsgewohnheiten gewinnt diese Forschungsfrage an Bedeutung. Am IAPN wird in diesem Zusammenhang erforscht, wie Nutzpflanzen für solch schwierige Bedingungen gestärkt werden können. Dabei und bei der Verbesserung der ernährungsphysiologischen Qualität der landwirtschaftlichen Früchte kommt dem Magnesium eine besondere Rolle zu.